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Kohärenzsinn

Kohärenzsinn

Kohärenz beschreibt das persönliche Empfinden einer bestimmten Situation. Dieses Empfinden ist abhängig von der Art und Weise wie ein Mensch die Welt sieht und wie er glaubt eine Situation bewältigen zu können.  Dabei spielt Urvertrauen und Vertrauen in sich selbst eine große Rolle. Wie ich man sich selbst wahrnimmt, entscheidet letztendlich über die Realität.  Unsere Gefühle verbinden sich  mit den im Unterbewusstsein  gespeicherten Überzeugungen und Erlebnissen. Das Gehirn tritt nur die Beweisführung des Erlebten an.

Ein Beispiel: Wenn jemand schreit, so ist nicht das Schreien das eigentliche Problem.  Der Unterschied, ob ein zorniges, dreijähriges Kind  seine Mutter anschreit oder der Chef einen Mitarbeiter, kann die Gefühle und das daraus resultierende Verhalten immens steuern. Beim dreijährigen Kind fühlen wir uns  der Situation gewachsen.  Das zornige Geschrei  des Kindes wird  vielleicht kurz unangenehme Gefühle  wie Ärger oder Frust auslösen. Aber mit Hilfe unseres Verständnisses wie Kinder in diesem Alter „ticken“ wird die Situation für uns wahrscheinlich schnell und schmerzlos zu bewältigen sein. Wir wissen, in einer Minute (oder mehr) ist alles vorbei.

Schreit der Chef, werden  ganz andere Gefühle wach!  Wehrlosigkeit, Schmerz, Angst, Unsicherheit! Wir sind vielleicht geschockt, handlungsunfähig, zumindest im Moment. Auf jeden Fall bedeutet es Stress! Woher kommen diese Emotionen? Aus den, in unserem Unterbewusstsein gespeicherten Erlebnissen: Vielleicht wurden wir in der Kindheit geschlagen oder angeschrien, und konnten uns damals nicht wehren. Das Gehirn bestätigt uns das Erlebte im Jetzt: "Du bist klein, du kannst dich nicht wehren, sei still, sonst wirst du entlassen!"

Deshalb ist es so wichtig, dass wir lernen, Menschen und Situationen nicht zu bewerten. Bewerten heißt, dem anderen unsere Bedürfnisse überzustülpen. Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit,  Zugehörigkeit, Anerkennung, Sicherheit, Autonomie, Macht. Erfüllt  der Mensch, mit dem wir in einer Interaktion sind, unsere Bedürfnisse, glauben wir er handelt richtig. Dabei gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“. Es gibt immer nur Erfahrungen die wir machen, wie wir diese Erfahrungen erleben, und die Art und Weise wie wir darauf reagieren.

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